OH MY! Frollein Kleins { Blaubeer-Apfel-Pie } – Ofenfrisch & mit Liebe.

Da lagen sie und lachten mich mit ihren kleinen prallen Gesichtern an. ‚Komm schon, du willst es doch auch!‘ flüsterte die Üppigste von allen. ‚Nehm uns mit zu dir nach Hause und mach es uns schön, nett und warm!‘ jauchtzte die Kleinste. Zugegebener Maßen, die frechen, frischen Früchtchen hatten ein leichtes Spiel.

Ein paar Tage zuvor hatte ich mir selber eine kleine Freude mit einer nigelnagelneuen Pieform gemacht. Diese blinkte mich von diesem Moment so hübsch und erwartungsvoll an, wenn ich morgens – noch schlaftrunken – die Küche betrat. ‚Jetzt, jetzt?‘ hätte sie wahrscheinlich am liebsten aufgeregt gerufen und ganz betroffen geschaut, wenn es wieder nicht dazu kam.

Zur Einweihung wollte ich ihr also etwas ganz besonderes bieten. Ein erstes Mal, das sie niemals vergisst. Wie das mit ersten Malen halt so ist. Eine knusprige, beerige, obstige, zart gewürzte Portion Liebe sollte es sein. Irgendwie auch hübsch dekoriert.

Da kam mir mein erstes Mal Marmelade essen in den Sinn. Also mein erstes bewusstes Mal. Selbstgekochte. Von Mama und Papa. Die Früchte mit den eigenen Händen gesucht, gewaschen, geputzt, gekocht, in Gläser gefüllt und verschraubt. Das machen sie so seit mehr als 30 Jahren.

Ich schweife ab. Jedenfalls besteht genau diese Marmelade aus frechen Früchtchen (Blaubeeren)

und Äpfeln (Roter Stern). Sobald es ans Eingemachte geht muss ich übrigens die Küche verlassen, die weiteren Zutaten sind GEHEIM. Da ich aber genau diese Marmelade schon seit ein paar Jährchen esse – mit einer ordentlichen Portion gesüßtem Quark zwischen ihr und dem Brot – , möchte ich fast behaupten, ich hätte ihren Geschmack ziemlich genau getroffen. Aber hier nicht als Lieblingsbrotaufstrich, sondern als Erste-Sahne-Piefüllung.

Somit darf ich JETZT, HEUTE, HIER stolz präsentieren:

Frollein Kleins Blaubeer-Apfel-Pie

Für eine 18 cm Pieform

Für den Pâte Brisée
oder auch Mürbeteig genannt

300 g Mehl
1 TL Salz
1 TL Zucker
225 g Kalte Butter (+ etwas mehr für die Form)
60 ml eiskaltes Wasser

Für die Füllung
3-4 Äpfel (z.B. Boskop oder Pink Lady)
1 Biozitrone
2 TL Vanilleextrakt
100 g Brauner Zucker
1 TL Zimt
1/4 TL Frisch geriebene Muskatnuss
1 Prise Salz
3 EL Rum
250 ml Wasser
400 g Blaubeeren

Zum Bespreichen
1 Ei
1 EL Sahne

Zum Bestäuben
Puderzucker

Für den Pâte Brisée *weil sich das so schön anhört

Mehl, Salz und Zucker in eine große Schüssel geben. Die Butter in kleine Würfel schneiden und hinzufügen. Die Mischung mit einem Handrührgerät mit Quirlaufsatz verrühren. Nach und nach das Wasser dazugeben, bis eine glatte Masse entsteht. Den Teig in Frischhaltefolie einpacken, flach drücken und 60 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Für die Füllung

In der Zwischenzeit die Äpfel waschen, schälen, entkernen, in kleine Würfel schneiden und in einen großen Topf geben. Die Zitrone auspressen. 1 EL Zitronensaft, Vanilleextrakt, Zucker, Zimt, Muskatnuss, Salz, Rum und Wasser zu den Äpfeln geben. Die Mischung 15 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Die Blaubeeren hinzufügen und weitere 10 Minuten köcheln lassen. Das Kompott durch ein Sieb geben und den Sud auffangen. Beides für die spätere Verwendung auf Seite stellen.

Die Pieform einfetten. Etwas mehr als die Hälfte des Teiges ausrollen und die Form damit auskleiden. Die Form für 15 Minuten in das Tiefkühlfach stellen. Den übrigen Teig ausrollen und (z.B. mit einem Pizzaschneider) in Streifen schneiden. Die Füllung auf den Boden der Form geben. Die Teigstreifen auf der Pie verteilen – Freestyle –

und an den Rändern leicht andrücken. Für weitere 15 Minuten ins Tiefkühlfach stellen. Den Ofen auf 180°C Umluft vorheizen.

Das Ei trennen. Eigelb und Sahne verquirlen und mit einem Pinsel auf die Pie streichen. 50-60 Minuten im Ofen goldbraun backen. Gegebenenfalls mit Alufolie abdecken, damit die Kruste nicht zu dunkel wird.

Mit Puderzucker Bestäuben und servieren.

TIPP: Das Rezept eignet sich auch hervorragend für klitzekleine Pies. Die Backzeit verkürzt sich natürlich etwas. Dafür habe ich eine kleine Porzellanform mit einem hohen Rand verwendet, aber eine Muffinform tut es sicherlich auch. Hierfür habe ich den Teig für den ‚Deckel‘ nicht in Streifen geschnitten, sondern ausgerollt, festgedrückt und mit einem Messer eingeritzt.

Die Pie sollte in jedem Fall warm gegessen werden. Gerne auch mit einem Klecks Sahne oder einem Bällchen Eis. Den Sud als Sosse dazu reichen.

Ist dir eigentlich schon das Geschirr aufgefallen? Also die Etagéren, die Schüssel, der Becher und der kleine Teller. Sind die Sachen nicht UNGLAUBLICH fein? Ich bin so verknallert! Steinzeug von Hand gemacht. Von Melanie. Jedes Stück ist einzigartig und liebevoll gestaltet. Die Werke von ihr sind so entzückend, dass du sie sogar im DAYlicious-Buch finden kannst und zwar in Rikes Kapitel.

Ich bin der festen Überzeugung, die Früchtchen hatten sich das genau so vorgestellt, als sie mich von ihrem Platz im Obstregal auserwählt haben. Nich‘?

♥ Dani

ACH!
HAMMMMERGIGANTISCH TOLLLLLLLL!!!
Wir DAYlicious-Frolleins flippen hier gerade im Hintergrund so ein bisschen rum. Quasi eigentlich, seit wir Resonazen von euch zum Buch haben. Von EUREM Buch. Schon den Namen eingetragen? ;). HACH, HACH, DoppelunddreifachHACH. Das ist SO SCHÖN. Ich könnte stündlich auf Instagram den Hashtag #daylicious aufrufen. Da macht es jedes Mal ‚pling‘ mit meinem Herzchen, weil es fast vor Freude zerspringt, wenn ich ein neues Bild entdecke. Ich werde mich nie daran gewöhnen. Irgendwie fühlt sich das an wie Lampenfieber vor einem großen Auftritt und sobald man in Aktion ist verfliegt es ganz langsam. Meine Stirn glüht allerdings immer noch ganz dolle. Vor Freude. Auch wegen unfassbaren 650! Losen im Buchverlosungstopf. DANKE!

Fotos_Herr K. *’Wenn ich die kleine Pie nicht sofort essen darf, dann höre ich auf zu knipsen!‘ Pah.
Filmtipp zum Rezept_My Blueberry Nights
Geschirr/Steinzeug_ 3punktf
. Hüpf‘ mal rüber und verlieb‘ dich auch! *klick